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Am 9. November 1926 gründeten die Herren Schramme, Burger und Fellmann den Flugzeugmodellbau Verein (FMBV).

Kollektives und einzelnes Bauen von Flugzeugmodellen, Veranstaltung von theoretischen und praktischen Kursen, Veranstaltung von Wettbewerben, Exkursionen und Teilnahme an Flugmeetings und Segelfliegerlager.

Im Gründungsjahr waren 20 (Heute rund 80 aktive) Mitglieder eingeschrieben. Es entwickelte sich eine rege Modellfliegertätigkeit unter den Sekundarschülern. Mit dem Aufkommen der Gleitfliegerei verlor der Modellflug an Bedeutung. Nur einigen „Angefressenen“ ist es zu verdanken, dass der Modellflug nicht ganz aufgegeben wurde. Der FMBV hatte sich dann für die Popularisierung des Flugmodellbaus eingesetzt und in den Tageszeitungen und bei Flugdemonstrationen geworben. Inzwischen lernten ein paar Zürcher Modellflieger das Segelfliegen und es gab nur noch eine Handvoll Modellflieger im FMBV. So kam es, dass die Zürcher Modellflieger mit der Segelfluggruppe Zürich zusammenspannten und bekamen so im Baulokal Letten ein bescheidenes Plätzchen für den Flugmodellbau. Unter der Leitung von Werner Schramme wurden dort dann die ersten Modellbaukurse durchgeführt und er zeigte während einer Ausstellung in der Zürcher Tonhalle am 11. Juli 1933 die erste öffentliche Modellbauwerkstatt. Bei dieser Gelegenheit wurde der FMBV in die Sektion Zürich des schweizerischen Aero-Club aufgenommen.

Später entwickelte sich aus dem FMBV die Modellfluggruppe Zürich (MG-Zürich oder kurz MGZ) und mit ihr begann der Aufschwung des Zürcher Modellflugsports. Durch den Beitritt zum Aero-Club der Schweiz (AeCS) löste die MGZ eine bemerkenswerte Entwicklung im Modellflug aus. Es wurden weitere Modellflugruppen nach dem zürcherischen Vorbild in der Schweiz gebildet. Im Jahre 1936 sorgte dann Dr. Walter Dollfus dafür, dass der Modellflug vom fliegerischen Weltparlament, der FAI, aufgenommen wurde. Damit war der Modellflug als internationaler Luftsport anerkannt. Der Bauleiter der MG-Zürich, Arnold Degen, veranstaltete schweizerische Modellfluglager auf dem Gottschalkenberg und am gleichen Ort wurde später die erste schweizerische Modellflugtagung durchgeführt. Die Modellflugruppen Basel, Bern und Zürich bildeten einen Arbeitsausschuss, der für den Modellflug einheitliche Normen aufstellte und dem AeCS beratend zur Seite stand.

Durch den Bauleiter der MGZ wurden Radio-Modellbaukurse über den Radiosender Beromünster ausgestrahlt und Arnold Degen brachte den Bauplan „Shell I“ heraus, der in 10’000 Exemplaren gedruckt und gratis an interessierte Modellbauer abgegeben wurde. Aber auch in den Schulen, welche Handarbeitskurse anboten, wurde dieses Flugmodell gebaut. Die MG-Zürich war lange Zeit für ihre Pionierleistungen führend, belegte bei Schweizer- und Weltmeisterschaften die vordersten Ränge und war lange Zeit Vorbild der Modellfliegerei und für die nachfolgend gegründeten Modellfluggruppen.

Vieles hat sich technisch, materiell und organisatorisch seit der Gründung der Modellfluggruppe Zürich verändert, doch etwas ist gleich geblieben, nämlich der Modellflug von damals ist der Modellflug von heute und wird auch der Modellflug von morgen sein. Und dafür sind wir unseren Gründern dankbar und ehren ihre Pionierleistungen. Wie würden sich unsere Pioniere freuen, wenn sie heute sehen könnten, wie sich der Modellflug entwickelt hat, und dass die Modellflieger die stärkste Sparte im Schweizer Aero-Club geworden sind.